Melancholia. Satt.
Rammstein – Stirb nicht vor mir: http://youtu.be/-SaWum-LFDk
Melancholia. Satt.
Rammstein – Stirb nicht vor mir: http://youtu.be/-SaWum-LFDk
Über eine Stunde bringe ich in meinem Meditationsraum zu. Auf dem Kissen. Erst in der Stille. Dabei feststellen , dass der Heizkörper interessant rauscht. Klingt, wie Kampfjets, die auf einem Flugzeugträger landen. Also vom Anflug, bis zum Aufsetzen. Ärmelwasserbild schauen. Wieder neue Entdeckungen darin machen. Einen Turbanträger, einen Pfeiferaucher, Einen Chinesen, der so einen runden Strohhut trägt, der oben so spitz zuläuft. Und eine Dame mit einem großen runden Hut, wie auf der Pferderennbahn. Ziemlich viele Figuren mit Kopfbedeckung. Ob mir das was sagen soll? Vielleicht, dass ich gut behütet bin 🙂
Nach dem Lauschen und dem Schauen bekomme ich Lust auf die Musik von Roland, dem Barden. Ich sitze, lausche und höre ein Instrument heraus, das mir bisher entgangen war. Die Glasorgel. Ja, auf Wassergläsern musizieren kann er auch. Ich bin begeistert. Sitze und genieße die Klänge, lasse mich ganz von den Tönen ausfüllen.
Plötzlich Stille, wieder das Rauschen der Heizung. Das Teelicht vor meinem Buddha ist fast ganz runter gebrannt. Die CD Ist zu Ende. Der Herr Gemahl ist in der Zwischenzeit heim gekommen, auch das ist mir entgangen.
Ich fühle mich erfrischt und ausgeruht. Und sehr ruhig. Das war dringend nötig, so hat es den Anschein.
Beim Einstellen der Titel von Rise Against am Heiligabend geht es mit mir durch. Ich geh ab, wie in Teenager Zeiten, als die Musik in meinem Büro erklingt. Ich tanze durch das Zimmer, lass mich gehen. Headbanging inklusive. Das Resultat: Nackenschmerzen, wie beim Schleudertrauma.
Die habe ich gestern Morgen halbwegs halbwegs in den Griff bekommen. Bis — gestern Abend. Alte Scheiben der Toten Hosen, die ich zuletzt zu Ingos Zeiten hörte, Extrabreit Wieder geh ich ab. Punkrock in den Venen. Tanzen in der Küche, gemeinsam mit der Schwägerin und der knutschenden Zweijährigen.
Heute: Wieder Schleudertrauma.
Ich liebe das wilde Weib in mir. Möge es ewig leben!
Musik die Zeitmaschine. Ich schrieb es schon mal hin. Sie katapultiert Dich in vergangene Situationen und Zeiten zurück. Wie’s scheint, bin ich besonders anfällig. Durch’s Indoor Cycling. Als die Kursteilnehmer anfingen, sich über die Musik von Mr. Freeze zu beschweren (absolut mein Ding, doch zu sehr Punk für die Anderen), begann ich aus dem Mainstream das rauszusuchen was eher ein wenig neben dem Strom, damit ihm gefallen und für die anderen Teilnehmer moderat genug sein könnte. So ist ziemlich viel von meiner Musik in sein Training eingeflossen und hat sich mit seiner vermischt. Dabei ist eine coole Mischung heraus gekommen. Tolle Playlisten.
Im Gegenzug hat er mir viel von seiner Musik geschickt.
Dass ich kurzfristig mein Herz an diese spröde Type verloren hatte, hab ich auch schon erwähnt. Geschenkt. Zurück zur Musik. Nie hätte ich gedacht, was ich mir durch das Raussuchen der Musik für Mr. Freeze, für einen Anker setze.
Ständig läuft etwas im Radio, bei dem der Reflex einsetzt, es runterzuladen und ihm zu schicken. Besonders auf Delta Radio.
Gut, dass ich meinen Trainerschein mache. Denn sein Training ist in den letzten dreieinhalb Jahren irgendwie auch zu meinem geworden. Punkrock ist für alle da!
Heute Morgen wurde das andere Radio in mein Taxi eingebaut. Wunderbar! Ich kann wieder meine CDs hören und ganz neu: Das Display funktioniert nun auch (das war bei dem alten schon beim Kauf defekt).
Das alte Radio habe ich zum Herrn Gemahl gebracht. Er hat am offenen Herzen operiert und die gekaperte CD gerettet. Das Radio hat es allerdings endgültig geschafft. Ruhe in Frieden.
Roland heißt der Mensch, der ein Genie an seinen Instrumenten ist. Und weil er mit dem AA befreundet ist, spielt er für uns. Das tut mir ausgesprochen gut. Ich merke erst jetzt, wie angespannt ich die ganze Zeit war ( ich war mit meinem Text immer noch nicht dran).
Jetzt bin ich tiefenentspannt. Dank Roland.
Keltische Musik, Tristan und Isolde (die Fassung von vor 800 Jahren). Das ist schon besonders. Und ich freue mich, es genossen zu haben.
Nun ist es so, dass ich, die fast immer laut ist, häufig was zu reden hat, nach solcher Musik die Stille bevorzuge.
Bei 16 Teilnehmern etwas schwierig.
Überall stehen Menschen und sprechen. Ich weiß nicht, wo ich mich lassen soll, wünsche mir Stille, um die Klänge der Musik weiter in mir wirken zu lassen.
Auf der Rückfahrt zur Pension lasse ich die Musik aus.
Meine beiden Begleiter sind zum Glück ruhig, dafür bin ich dankbar.
Endlich sitze ich auf meinem Bett und die Stille klingelt mir in den Ohren.
Ruhe.
Überall verfolgt sie mich: Musik.
Musik, die ich mit den letzten drei Jahren verbinde. Auf CDs, im Radio, beim Cycling, beim Krafttraining.
Und jedesmal wirft es mich zurück. Wie eine Zeitmaschine.
Ich merke wie es mir allmählich anfängt gegen den Strich zu gehen.
Die Erinnerung an die alten Gefühle, ist fast so lebendig, wie die Gefühle selbst.
Als bildhafter Mensch, finde ich mich in vergangenen Situationen wieder.
Im Hier und Jetzt Leben ist so viel schöner. Und doch kommen diese Flashbacks immer wieder.
Wie eine Mahnung.
Klingt irgendwie frustig, was ich hier schreibe.
Und in der Tat hätte ich nicht übel Lust, mich ins Bett zu legen, dem Regen am Fenster zu lauschen und zu schlafen.
Doch würde das irgendetwas ändern?
Ok, ich wäre dann nicht mehr müde. Doch der Rest, die Erinnerungen, die Musik und die damit verbundenen Gefühle sind dann immer noch da.
Was für ein Tag….
Da manche Musik anderen Menschen scheinbar hervorragend beim Kofferpacken hilft, lauschen die Dame und ich heute mal den Dexy’s Midnight Runners.
Wir sind uns schnell einig: Gefällt.
Wobei wir auch beide finden, das Tempo hat ein wenig was von zeitlich vorgerückter Stunde, auf einer Party (so zwischen 2-3 Uhr).
Jedenfalls gefällt die Musik so gut, dass wir uns gleich das Album anhören und ich habe tatsächlich ein Stück für meine erste Cycling Stunde gefunden, obwohl ich die Ausbildung noch nicht mal begonnen habe.
Aber wie hat Disney schon gesagt?
„If you dream it, you can do it.“
Also im Träumen bin ich große Klasse. Taten werden folgen.
Nachfolgend der Titel von dem ich spreche.
16.45 Uhr Autobahn. Rückweg vom Airport. Feierabend und Stau. Im Radio Jubel von Klingande. Da denk ich gleich an die Dame und ihr Saxophon.
Ich lächle, weil wir Freundinnen sind und ein Instrument mich daran erinnern kann.
Freundschaft ist wie Musik 😉