Beine? Hab ich.

Insgesamt haben meine Beine in zwei Tagen netto drei Stunden und fünfzehn Minuten Mr. Freeze bekommen. Ich bin ausgepowert. Und glücklich. Für mich gibt’s keine bessere Methode, um Dampf abzulassen. Das hatte ich bitter nötig. Besonders gefreut hat mich das Equipment des Hochschulsports. Vom Feinsten. Ich durfte Tomahawk treten. Das sind richtig coole Indoor Bikes. Wieder alles richtig gemacht Silvia. Jetzt ist aber Erholung angesagt. Die Beine verlangen danach. Ich spüre jetzt schon, dass sie, obschon trainiert, morgen an Muskelkater leiden.
Egal, ich bin zufrieden 🙂

Semesterkarte

Wie ich sehe, lohnt sich die Anschaffung der Karte erst mit dem neuen Semester. Der derzeitige Kurs ist ausgebucht, da brauch ich keine kaufen, wenn ich eh nicht reinkomme. So, wie ich jetzt unterwegs bin, kann ich sein Programm sowieso nicht mithalten. Also, Geduld, wilde Hummel.

Sauberer Abschluss

Was hab ich gelitten, ob meiner Verliebtheit in Mr. Freeze. Es hat lange gedauert, bis ich es als Geschenk sehen konnte, mich in andere Menschen verlieben zu können. Es ist, wie es ist. Ich liebe den Herrn Gemahl und doch besteht jeden Tag die Möglichkeit, dass ich mich wieder in jemanden verliebe. Heute genieße ich es. Ich werte es nicht mehr. Es ist weder gut, noch schlecht. Das Gefühl ist immer wieder schön. So einfach ist das. Es ist nur ein Gefühl.

Heute war es soweit. Das letzte Training bei Mr. Freeze. Die Kriegerin und ich haben ein Geschenk vorbereitet, eine Graphic Novel und eine Packung Frit. Dazu habe ich einen Vers geschrieben. Lampenfieber plagt mich, Erinnerungen an mein Desaster, als ich das Geburtstagsgeschenk vor einem Jahr überreicht hab, kommen hoch. Mir ging es damals tagelang schlecht davor und auch danach (dabei empfand ich beim Zusammenstellen so viel Freude). Schuldgefühle, weil er Geschenke und Geburtstage nicht mag und ich trotzdem schenkte. Wie ein kleines Kind habe ich mich gefühlt, das wer weiß was verbrochen hat.
Nun geht es drauf zu, das Geschriebene vorzutragen. Und wieder ein Geschenk zu überreichen.
Ich lobe mich ein wenig selbst. Der Text ist kurz, knackig und kein bisschen gefühlsduselig. Ich  trage ihn vor, ein wenig theatralisch, der Wirkung halber. Es kommt an. Sowohl bei Mr. Freeze, wie auch den Kursteilnehmern (sie wussten nicht von der Aktion), es gibt Applaus.
Heute fühlt sich alles richtig an. Kurioserweise sind auch meine körperlichen Symptome eine halbe Stunde nach dem Vortrag vollends verschwunden. Rückenschmerzen, Herzrasen, erhöhte Temperatur, alles weg.
Sollte mein Körper, meine Furcht, vor diesem Abschluss gespiegelt haben?
Dann kann ich nur sagen, gut es durchgezogen zu haben. Ich bin tiefenentspannt. Fühle mich rehabilitiert. Nicht vor den anderen. Vor mir selbst. Das Kind vom letzten Jahr ist erwachsen geworden. Die Frau von heute blickt mit Nachsicht zurück. Das wurde auch Zeit.
Atmen. Lächeln. Die Erde dreht sich.

Keine Mrs. Freeze

Die Kunde kommt per Mail. Ich werde Mr.Freeze nicht beerben, jemand mit älteren Rechten hat den Kurs übernommen. Schade.
Doch kenne ich die Trainerin, die den Kurs übernimmt und freue mich. Sie ist ebenso ein Energiebündel wie ich. Somit sind wir schon zwei Wilde Hummeln. Zwei, die sich gut verstehen.
Vielleicht kann ich den ein oder anderen Kurs mit ihr gemeinsam fahren, um zu üben. Fragen kostet nichts.
Auch habe ich der Kursleiterbeauftragten angeboten, hie und da mal eine Vertretung zu fahren. So läuft es am Anfang. Vertretung, Vertretung, Vertretung.
Jetzt schaue ich mich anderweitig um.
So läuft es nun mal. Wer weiß, wovor es mich bewahrt hat.

Nach Anleitung

Mr. Freeze kommt nicht von uns los. Er bleibt ja so lange, bis Ersatz für ihn gefunden ist. Das finde ich sehr löblich. Er könnte ja genauso sagen: Nach mir die Sintflut.
Vielleicht werde ja ich der Ersatz?
Ich fahre die Stunde so, wie ich es im Handbuch von Tomahawk gelesen hab. Das geht richtig gut. Ich freu mich schon auf’s Wochenende, wenn ich endlich dieses Cueing lerne. Dann wird ein Schuh draus.
Hach, ist das alles aufregend.

Musik

Musik die Zeitmaschine. Ich schrieb es schon mal hin. Sie katapultiert Dich in vergangene Situationen und Zeiten zurück. Wie’s scheint, bin ich besonders anfällig. Durch’s Indoor Cycling. Als die Kursteilnehmer anfingen, sich über die Musik von Mr. Freeze zu beschweren (absolut mein Ding, doch zu sehr Punk für die Anderen), begann ich aus dem Mainstream das rauszusuchen was eher ein wenig neben dem Strom, damit ihm gefallen und für die anderen Teilnehmer moderat genug sein könnte. So ist ziemlich viel von meiner Musik in sein Training eingeflossen und hat sich mit seiner vermischt. Dabei ist eine coole Mischung heraus gekommen. Tolle Playlisten.
Im Gegenzug hat er mir viel von seiner Musik geschickt.
Dass ich kurzfristig mein Herz an diese spröde Type verloren hatte, hab ich auch schon erwähnt. Geschenkt. Zurück zur Musik. Nie hätte ich gedacht, was ich mir durch das Raussuchen der Musik für Mr. Freeze, für einen Anker setze.
Ständig läuft etwas im Radio, bei dem der Reflex einsetzt, es runterzuladen und ihm zu schicken. Besonders auf Delta Radio.
Gut, dass ich meinen Trainerschein mache. Denn sein Training ist in den letzten dreieinhalb Jahren irgendwie auch zu meinem geworden. Punkrock ist für alle da!

Ein klein wenig weh

Nun ist es amtlich. Mr. Freeze wird uns verlassen. Wenn ich bedenke, dass ich eine Zeit mein Herz an ihn verloren hatte, habe ich es gut aufgenommen. Traurig bin ich trotzdem.
Als ich mich selbst verloren hatte, war er mein Leuchtfeuer. Mein Vorbild. Eine Weile war der Kontakt intensiv, was mehr an mir, als an ihm lag. Er hat mir geraten. Und, meine Anwürfe ausgehalten.
In der Zeit habe ich eine Menge gelernt. Akzeptanz. Distanz. Schlachten ohne Kampf gewinnen. Aushalten. Meine eigene Messlatte zu sein. Loslassen. Distanziert verbunden sein. Mich selbst annehmen.
Oft, wenn ich mich an ihm wund gerieben hatte, kam eine neue, alte, schlecht verheilte Wunde zum Vorschein. Das war interessant und verwirrend, ja überraschend. Und hilfreich, um endlich meine Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei war er nur da. Nicht im Sinne von für mich da, sondern einfach da. Mit bestechender Regelmäßigkeit.

Nun habe ich mich wieder gefunden. Bin mein eigenes Licht. Mein eigener Mittelpunkt. Ein Vorbild brauche ich nicht mehr. Kann mir selbst vertrauen. Habe meinen Weg gefunden. Stehe auf. Stelle mich gegen Ätzer. Bin stark.

Er kam, kurz bevor mein Zusammenbruch kam und er geht. Jetzt, wo ich mich gewappnet fühle.

Es gibt etwas woran ich fest glaube: Das Schicksal schickt uns immer jemanden, der uns hilft zu lernen. Manche bleiben länger, andere kürzer. Eben genauso lange, wie wir diese Person nötig haben. Manche verschwinden danach ganz, andere tauchen als kurze Besucher noch mal auf. In seltenen Fällen bleiben sie uns als Freunde erhalten. Das ist dann schön. Für jeden bin ich dankbar. Halt ebenso für Mr. Freeze. Ich werd den alten Punkrocker vermissen.
Und jetzt gönne ich mir ein paar Tränen.

Erst Freeze dann Greece

So heute die Devise. Erst Krafttraining, dann eineinhalb Stunden Indoor Cycling bei Mr. Freeze.
Danach ein kulinarisches Meeting mit einigen Cycling Kollegen/innen beim Griechen in Duisdorf.
Dort bin ich bisher nicht eingekehrt. Glaube ich aber einem meiner Stammkunden, ist der Laden große Klasse. Besagter Fahrgast hat einen sehr verwöhnten Gaumen.
Ich lass mich überraschen.