Die letzten Tage/Wochen waren mental so anstrengend, dass körperlich einiges zurück gestellt werden musste. Es fehlte schier die Kraft. Dank des Auszeit Wochenendes habe ich wieder Meditationen in den Tagesablauf eingewebt. Das hilft. Heute war ich das erste mal wieder bei einem ausgiebigen Krafttraining, danach in der leeren(!) Sauna. Ich kann nicht leugnen, mein Körper hat an einigen Stellen mehr Rundungen und ist an anderen Stellen weicher. Ein wenig selbstironisch bezeichnete ich mich heute als „Blackroll“. Gut, dass mein Muskelaufbau recht flott ist. Nächste Woche sieht das wieder anders aus. Dem Geist hat das Training ebenfalls gut getan. Wie heißt es so schön? Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.
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Auszeit im buddhistischen Kloster Kamalashila Institut
Freitag. Bevor es ins Kloster geht, begebe ich mich zum Zahnarzt. Meinen Zahnfleisch Status kontrollieren (alles bestens) und eine Zahnreinigung stehen auf dem Programm. Mit strahlendem Gebiss cruise ich in die Eifel, meiner geistigen Erholung entgegen. Selten hatte ich diese so nötig wie jetzt. Vieles ist im Wandel.
Beim Eintreffen, begrüßt mich ein blauer Himmel. Weiß leuchtet die goldgekrönte Stupa im Sonnenlicht. Wieder habe ich ein Zimmer im Institut. Ich hatte bei der Buchung des Seminars darum gebeten. Das Haus hat eine besondere Atmosphäre, mein Zimmer befindet sich gleich über den Räumen des Lama.
Diesmal gibt es zwei Seminar Leiter, die sich hervorragend ergänzen:
Alexej kenne ich bisher nicht. Er ist Yoga Lehrer. In seiner Jugend trägt er eine unglaubliche Weisheit mit sich. Außerdem praktiziert er eine Mischung aus manueller und kraniosakraler Therapie. Ein Segen für meine schmerzende Hüfte (seit Wochen leide ich feurigen Schmerz), meinen Rücken und meine Schultern, die den Stress der letzten Wochen „zu schultern“ scheinen.
Win, der das Seminar ins Leben gerufen hat, kümmert sich um die „seelischen Belange“. Auch er jung und weise.
Witzig: Im Einzelgespräch, das ich erbitte, stellt sich raus, dass ich seine Dienste nicht wirklich brauche. Eine schöne Einsicht. So ist das Gespräch kurz und Win sieht sich mit seltenem Gut beschenkt: freier Zeit.
Es gibt Menschen, bei denen fragt man sich, wann sie in ihrem jungen Leben, soviel Erfahrungen und Wissen gesammelt haben. Die Zwei zählen zweifellos dazu.
Heute gesellt sich der Lama eine Stunde dazu. Eine Stunde buddhistische Lehren, hautnah. Er scheint mir ein fröhlicher Mensch zu sein. Als er von dem Beben in Kathmandu berichtet, fließen ihm jedoch die Tränen, trotzdem wirkt er gelassen, leicht. Am Ende der Stunde eine Meditation mit ihm gemeinsam, dann verabschiedet er sich.
Das Seminar, inhaltlich ist es kaum verändert, gibt mir was ich brauche. Abstand, Ruhe, geführte Meditationen, Gespräche mit Außenstehenden, dadurch andere Perspektiven. Als ich mich heute auf den Heimweg mache, bin ich da wo ich hin wollte: Wieder bei mir. Zentriert. Klar. Geerdet. Zielgerichtet.
Gut, dass ich schon vor Monaten gebucht habe. Weise Voraussicht? Man weiß es nicht. 🙂
Mal was anderes
Die Kriegerin verkündet, heute sei HITT (High Intensity Training) bei Frank angesagt. Ich bin ehrlich. Das ist etwas, das mir überhaupt keine Freude bereitet. Somit fällt die Entscheidung leicht. Gegen das Cycling Training, stattdessen für den Norbekov und für eine anschließende Meditation. Mir steht der Sinn nach Ruhe. Habe ich die Tasche halt für morgen gepackt. Schließlich bin ich Montag, Dienstag, Mittwoch auch beim Cycling.
Nächste Änderung: Es war geplant, heute Abend bei den Schwiegereltern zum Essen aufzuschlagen. Das haben wir auf Mittag verschoben (geht ja, wegen des abgesagten Trainings). Das wiederum bedeutet, dass ich mich am Nachmittag ganz meiner Bewerbung widmen kann, statt das auf den Abend zu legen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die innere Unruhe auf einen Schlag verschwunden ist. Das nennt man wohl Bauchgefühl.
Meditation und Laufen
Mal mehr, weniger gut gelingt mir das. Dem Atem folgen. Bis zehn zählen. Ich schaffe es zwei mal, dann erwische ich meinen Geist. Es ist wirklich unglaublich. Die eine Hälfte zählt genüsslich bis zehn, während die andere Hälfte Blogeinträge formuliert (?). Kopfschüttelnd rufe ich das unstete Geistlein zur Ordnung. Ich muss grinsen. Über mich und meine Geschwätzigkeit. Mein Geist ist wie ein Fohlen. Immer noch unerzogen, galoppiert er fröhlich über Wiesen aus Gedanken. Das Laufen geht auch nur mäßig vonstatten. In den Bändern zieht es gewaltig, ich muss zwischendurch dehnen. Das alles lenkt zusätzlich ab. Also laufen mit Gehpausen. Trotzdem weitet Freude mein Herz. Die Sonne strahlt in einen wunderschönen Wintertag, überspannt von einem Himmel in lange nicht mehr gesehenem Blau. Auf dem letzten Kilometer merke ich, dass die Lust zu laufen verflogen ist. Mir ist nach stehen bleiben. Atmen. Ich höre überlaut, wie mein Atem strömt, eine Wohltat. Kein Gedanke. Atmen und durch die kahlen Baumkronen in den blauen Himmel schauen. Sein. So stehe ich wohl fünf Minuten. Fünf Minuten, in denen kein anderer diesen Weg geht. Ein Wunder, sind doch schon recht viele Leute unterwegs. Den letzten Kilometer gehe ich. Wie beruhigend.
Dann kommt mir der Gedanke, dass ich keine Lust mehr habe, auf meinen Käufer zu warten. Ich will endlich dieses Taxi von den Hacken haben. Und mir wird klar, dass es an mir ist, weiter zu warten, oder mich auf die Suche zu machen, nach einem Käufer, der die Kohle schon hat. Potenzielle Käufer gibt es genug. Ich muss nur Laut geben, dass der Betrieb noch zum Verkauf steht.
Ich habe keine Lust mehr, mich vertrösten zu lassen. Ich bin in der Beziehung einfach zu weich. Aber — das kann man ja ändern.
Meine Steinmännchen
Die stehen nun auf der windgepeitschten Ebene von Ajacho und trotzen den Böen. Ich finde, so groß ist der Unterschied nicht. Fakt ist, das Bauen dieser Gebilde hat meditativen Charakter. Ich könnte das den ganzen Tag tun. Zen Garten, nur anders.
Auf dem Kissen
Über eine Stunde bringe ich in meinem Meditationsraum zu. Auf dem Kissen. Erst in der Stille. Dabei feststellen , dass der Heizkörper interessant rauscht. Klingt, wie Kampfjets, die auf einem Flugzeugträger landen. Also vom Anflug, bis zum Aufsetzen. Ärmelwasserbild schauen. Wieder neue Entdeckungen darin machen. Einen Turbanträger, einen Pfeiferaucher, Einen Chinesen, der so einen runden Strohhut trägt, der oben so spitz zuläuft. Und eine Dame mit einem großen runden Hut, wie auf der Pferderennbahn. Ziemlich viele Figuren mit Kopfbedeckung. Ob mir das was sagen soll? Vielleicht, dass ich gut behütet bin 🙂
Nach dem Lauschen und dem Schauen bekomme ich Lust auf die Musik von Roland, dem Barden. Ich sitze, lausche und höre ein Instrument heraus, das mir bisher entgangen war. Die Glasorgel. Ja, auf Wassergläsern musizieren kann er auch. Ich bin begeistert. Sitze und genieße die Klänge, lasse mich ganz von den Tönen ausfüllen.
Plötzlich Stille, wieder das Rauschen der Heizung. Das Teelicht vor meinem Buddha ist fast ganz runter gebrannt. Die CD Ist zu Ende. Der Herr Gemahl ist in der Zwischenzeit heim gekommen, auch das ist mir entgangen.
Ich fühle mich erfrischt und ausgeruht. Und sehr ruhig. Das war dringend nötig, so hat es den Anschein.
Wie oben so unten
Da ist die Einheit.
Altes kosmisches Gesetz.
Oben wie unten.
Es gibt nichts zu erreichen.
Flocken tanzen durch die Nacht.
Sonntagmorgen
Langsam kehren die Worte zurück, ich hör sie wispern. Doch lass ich sie noch ein wenig ruhen.
Nach der Morgengymnastik habe ich lange meditiert. Er ist wieder da, der Zustand, der so selten ist, dass er mir Unbehagen bereitet. Der Aufruhr, vorbei. Innere Ruhe. Ist er nicht da, sehne ich ihn schmerzhaft herbei, weil die Stürme in mir, mich zu zerreißen drohen. Ist er endlich erreicht, bekomme ich Angst. Dann fühlt es sich an, wie ein bisschen tot sein.
Wie von 220 Stundenkilometern auf fünfzig verzögern, im Fantasialand aus der Black Mamba steigen, in vollem Lauf von Tartan auf Morast wechseln.
Ein Teil von mir Seele, Körper, Geist, welcher kann ich nicht sagen kommt mit der Verzögerung nicht mit. Ist immer noch in Fahrt und kommt langsamer zur Ruhe, als die anderen Teile, will immer noch voran stürmen, bis auch er endlich merkt: Hey! Ruhig Silvia. Alles ist gut. Atme. Ruhe. Genieße. Sei.
Jetzt sind die Drei wieder eine Einheit. Einen letzter Blick in die Adria. Das Frühstück wartet.
Allen Lesern einen schönen dritten Advent.
Aschenbrödel
Ein wenig habe ich noch über gelassen, zum sortieren:
Die Rechnungen und Kontoauszüge. Das wird und ist heute schnell erledigt. Schreibtisch leer.
Dann, mich um die Rechnungen kümmern, die noch offen sind (nur zwei), mich frei schießen. Weg mit all dem Ballast.
Ich bin müde heute. Kurz war die Nacht, zu spät rein und zu früh raus aus dem Bett. Heute Morgen habe ich meine Pillen vergessen. Scheint, ein Teil von mir ist überzeugt, ich brauch sie nicht mehr, ist es doch schon das dritte oder vierte Mal, dass das passiert.
Gleich ein wenig meditieren. Im Auto. Meine Mala habe ich mit im Auto. Sie hilft mir achtsam zu bleiben, zudem kann man zu jeder Perle einen guten Wunsch in die Welt schicken. Für bestimmte Menschen oder für die Welt an sich.
Sicher, das ginge auch ohne Mala, doch mit funktioniert es besser. Wenigstens bei mir.
Wieder im Lot
Gestern Abend:
Es funktioniert. Hinsetzen, meditieren, tief reingehen in das Gefühl der Unsicherheit. Und sich dann mit dem Bedürfnis verbinden, das dahinter steht. Sicherheit.
Und dann fühle ich noch mal rein. Was bedeutet es, wenn ich Rückmeldung bekomme. Dann werde Ich gesehen/gehört. Das hat zu tun mit Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Mit all dem verbinde ich mich.
Ich gebe mir all das selbst und damit gebe ich mir selber Halt.
Ein gutes Gefühl.
Heute Morgen sitze ich gleich wieder auf meinem Kissen. Genieße die Ruhe in mir. Spüre nach. Ich fühle mich wohl.
Der Tag darf kommen.