Hier nochmals das Auswanderer Schiff aus New Ross, diesmal mit der dazu gehörigen Emigrant Flame. Und eine schöne Buchhandlung, gefunden auf der Rückreise
- The Emigrant Flame
- Auswandererschiff
Hier nochmals das Auswanderer Schiff aus New Ross, diesmal mit der dazu gehörigen Emigrant Flame. Und eine schöne Buchhandlung, gefunden auf der Rückreise
Ich wünsche viel Vergnügen beim schauen. Ein wunderbares Land.
Ich bin verabredet. Im Pub. Mit meiner Cousine. Großcousine, um genau zu sein. Was die Tochter meiner Tante Ria ist. Ria ist voriges Jahr vom 17. auf den 18. März gestorben. Ein Jahr vorher feierte sie noch ihren neunzigsten in Irland. Ich werde ihr auf meiner Reise sehr nah sein. Und an St. Patricks einen Whiskey auf sie trinken.
Meine Cousine hat Bilder mitgebracht. Klein Silvia mit Tante Ria UND Oma Leni. Es ist mir scheißegal, ob wir im Pub sitzen, ich heule. Bin gerührt. Weil ich sehe, es gab Menschen denen ich mich verbunden fühlte. Ich hatte es nur vergessen. Und, ja, es waren nicht meine Eltern, sondern deren Eltern und Tanten, die mir Geborgenheit gaben. Es tut gut, sich daran zu erinnern. Zugehörigkeitsgefühl ist ein weiterer Mangel. Ich dachte immer, mich wollte keiner haben. Jetzt weiß ich, die Alten wollten.Das ist mehr, als manch anderes Kind je bekommen wird. Ich bin jetzt einfach mal dankbar.
Auch bin ich froh, meine Cousine wiedergetroffen zu haben. Wir verstehen uns auf eine coole Art. Wenn die Bilder gescant sind, werden sie nachgeliefert.
Darüber, in welchem Zustand, ich mit dem Auto die Heimreise antrat — lassen wir das. Leichtsinn. Es ist gut gegangen.
Jetzt sage ich gute Nacht.
Meine Energiekugel bewegt sich. Ich habe ein Stellenangebot gefunden. Fahrerin, für ein Amt. Ich erfülle alle Anforderungen. Der Herr Gemahl holt die private Droschke. Neue Fotos müssen her. Gut, dass ich die Online Bewerbungen von vor vier Jahren archiviert habe. Die werden überarbeitet und gehen noch an diesem Wochenende raus. Bewerbungsschluss ist der 12. Januar. Energie!
Vom ehemaligen Regierungsviertel mache ich mich auf den Weg zum Hilton Hotel, welches am Fuße der Kennedybrücke liegt. Von der Adenauerallee geht’s rechts, die zweite Fährhaus runter, zum Rhein. Schon im Abbiegen sehe ich dieses besondere Licht. Die Fährgasse macht einen scharfen Links knick, mein Blick wandert nach rechts und ich sehe das:
Weiter unten, natürlich im Halteverbot, ist Platz.
Ich lasse das Taxi fallen, schalte die Warnblinkanlage ein (Blödsinn, Halteverbot ist Halteverbot…).
Das erste Foto mache ich noch unten am Auto, entscheide dann aber die Straße wieder bergan zu laufen und werde mit toller Perspektive belohnt.
Viele Menschen, auf dem Weg zur Arbeit, nehmen diese Schönheit anscheinend nicht wahr. Doch sehe ich viele, die mit dem Rad anhalten, ebenfalls die elektronischen Handfesseln (Danke, für die so gut passende Bezeichnung Herr Ärmel) zückend, um diesen grandiosen Augenblick fest zu halten.
Mir bewusst, dass die Bilder es niemals so wiedergeben, wie es wirklich ist, lasse ich die Apparatur immer wieder sinken, um die Szene mit den Augen aufzusaugen, zu fühlen und zu hören. Die kalte Luft, in meinen Lungen (4,5 Grad) und die Geräusche der Stadt inklusive den sich ins Bild schiebenden Frachtkahn.
Nach fünf Minuten, in denen die Zeit still zu stehen schien, ändert sich das Licht. Die Sonne beginnt sich ein wenig zu verstecken.
Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.
Ist das Leben nicht wunderbar?! 🙂
Die ersten beiden Bilder sind auf der Strecke, die letzten beiden beim Zieleinlauf entstanden. Im Ziel war die Pulsfrequenz bei 105%, sprich 178 Schläge die Minute. Dafür seh ich noch ganz frisch aus, finde ich.
Eben bekomme ich den Hinweis, dass die Fotos vom Ahrathon zum bestellen bereit stehen. Hab sie direkt geordert.
Sobald ich die Dateien habe, bekommt ihr sie zu sehen.