Zugreise

Er lässt mich schon ein wenig grinsen, der Gedanke in Irland 300 Kilometer mit dem Zug von Dublin nach Killarney zu reisen. Ich, die in ihrem Leben ein einziges Mal eine längere Zufahrt gemacht hat (Bonn – Hannover), um zur Firma Pelikan, auf ein Dekorationsseminar zu fahren (der Ausbilder schickte das junge Silvia Mädel dort hin), bei jedem Stopp aufschreckend (ab Köln), weil ich meine Station nicht verpassen wollte. Ich erinnere, der Anspannung.
Naja, diesmal wird es irische Landschaft zu bestaunen geben. Das wird mich hoffentlich entspannen.
Ich kenne Menschen, die milde lächeln würden, wenn sie das läsen 🙂

Das Kreuz mit dem Kreuz – Entspannung

Am Mittwoch stelle ich fest, dass die Sache mit der Brustwirbelsäule doch nicht auf die Rechnung zurück zu führen war. Die Entspannung war nur von kurzer Dauer. Auch Frank’s Zuwendung am Dienstag, hat nur bedingt geholfen. Mittwoch erreichen die Schmerzen ungeahnte Bereiche, auch  eine Gabe von 2 x 800 mg Ibuprofen, über den Tag verteilt, bringt nicht die erhoffte Erleichterung. Inzwischen ist die gesamte Rüclenmuskulatur nur noch eine einzige Verspannung und — jetzt sieht man es mir an. Ich bin müde, durch die ständigen Schmerzen. Merke, dass nun auch der Nacken verspannt, weil ich dauernd die Zähne aufeinander beiße. Ach, was wünsche ich mir Entspannung.
Dann sehe ich Klaus, auch er Trainer im Studio. Er hat jahrelang Muskelaufbautraining betrieben, ist jetzt erster Anlaufpunkt für unsere Muskel Männer und ich entsinne mich, dass er letztlich einen von ihnen entspannt hat.
Gebeutelt schleiche ich zu ihm hin. Erkläre mein Problem und (da es nicht von der Aufschieberitis kommt), dass es besteht, seit ich das Krafttraining letztlich etwas überzogen habe.
Klaus nimmt mich mit zur Mattenfläche. Er ist nicht größer als ich, aber kräftig.
Ich soll vor ihm Stellung beziehen. Er fährt mit dem Finger meine Wirbelsäule entlang, sucht die Blockade. Findet sie.
„Arme hinter dem Kopf verschränken, tief einatmen, und tief ausatmen.“ Während ich ausatme packt er, hinter mir stehend, vorne meine Arme, rollt mich zusammen und drückt zu.
Das Geräusch das entsteht, als sich endlich die Gelenkmanschetten vom Atlas Bis zur Brustwirbelsäule lösen, klingt dramatisch. Und doch ist sofort die Entspannung zu spüren.
In der Nacht zum Donnerstag habe ich noch Restschmerzen, die aber heute vollends verschwunden sind.
Ein Hoch auf Klaus!

Rückenrechnung

Seit drei Wochen liegt sie im Büro, auf meinem Schreibtisch. Eine Rechnung. Ich sehe sie nicht, habe sie vergraben unter vielen anderen Papieren. Ja, das mit dem Feng Shui beizubehalten ist gar nicht so einfach und sich an OHIO zu halten ebenso wenig. Zurück zur Rechnung. Wo war ich? Ach ja, ich sehe sie nicht. Und doch drückt sie, kann ich doch das Wissen um ihre Existenz nicht unter Papier verstecken. Es ist da.
Seit einer guten Woche habe ich scheußliche Schmerzen in der Brustwirbelsäule. Faszienpflege, Thaimassage (sogar zwei innerhalb von drei Tagen), heiße Bäder, Sauna, nichts hilft. Heute Morgen überlege ich gar zum Arzt zu gehen. Dann kommt mir die Rechnung in den Sinn, inzwischen hat sich eine weitere dazu gesellt. Die beiden feiern ein Stelldichein auf meinem Schreibtisch, als ich das Büro betrete. Ich höre sie tuscheln: „Ha, bestimmt hat sie uns vergessen.“
PC hochfahren, Onlinebanking starten, Rechnungen überweisen.
Feststellen, dass fast zeitgleich mit dem ausführen der Überweisung die Schmerzen nachlassen. Auch die Verspannungen im Nacken.
Psychosomatik ist eine interessante Sache. Die Schmerzen während der Trainerausbildung hätte ich mir auch ohne Ibuprofen ersparen können. Ist ein Lernprozess.

Hendrick’s in Bombay

Hoppla!
Der Herr Gemahl und ich sitzen im Fiddler’s Irish Pub. Was soll ich sagen? Ganz selten kommt es doch noch vor, dass ich der Entspannung etwas nachhelfe.
Heute habe ich  große Auswahl: Allein sechs verschiedene Marken Gin.
Ich bleibe bei den im Titel genannten und habe ein leichtes Wattegefühl im Kopf.
Und mit Thomas Henry aufgefüllt- lecker.

Entspannung – Tag 2

Ursprünglich hatte ich geplant, endlich mal unsere Behausung auf Vordermann zu bringen. Doch lässt mich die herausblinzelnde Sonne die Pläne für heute ändern.
Mir ist nach Ausflug und ich stifte den Herrn  Gemahl an, mit mir nach Monschau zu fahren, um im Café Hüftgold essen zu gehen. Er lässt sich nicht lange bitten, also fahren wir los.
Es gibt Flammkuchen. Danach gönne ich mir noch eine wirklich leckere Apfelwaffel mit Zimt und Zucker; wegen des Zimtduftes muss ich die aber alleine essen, weil Makrisa solange den Tisch verlässt. Er kann das einfach nicht riechen. Ich dagegen könnte mich hinein knien.
Um das ganze abzurunden, gönne ich mir noch eine Trinkschokolade vom Schokolöffel mit Kardamom.
Nach dem Essen schlendern wir satt und zufrieden durch Monschau, wobei ich mich in der ansässigen Kaffeerösterei beraten lasse.

Ich habe, wie schon erwähnt, kein Mahlwerk für meinen Espresso, will mir auch nicht noch ein Gerät auf die Arbeitsplatte stellen.
Die Dame in dem kleinen Geschäft ist fachlich kompetent und hat Spaß an ihrem Beruf, das merke ich sofort.
Und sie zeigt mir eine Moccamühle, die von der Firma Zassenhaus seit 80 Jahren unverändert verkauft wird und die ich mir zum Geburtstag schenken will.
Sie ist nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch bestechend schön.
Hier bitte🙂

Jetzt sind wir wieder zu Hause und lümmeln mit dem Kater auf dem Sofa.

Warten auf das Unvermeidliche

Zweieinhalb Monate warte ich jetzt. In dieser Zeit hatte ich Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen. Ein Gruß meiner Faszien, die bekanntermaßen intensiv auf Stress reagieren und sich zusammenziehen.
Tag X ist nun da, ich warte immer noch. Ich habe viele gute Wünsche mit im Gepäck, was sehr gut tut. Ich fühle mich mental wunderbar unterstützt. Dafür möchte ich ganz herzlich „Danke“ sagen.
Ich habe heute morgen schon mal ein bisschen geweint. Interessanterweise nicht mehr aus Angst, sondern, weil der Tag, der so bedrohlich vor mir lag, jetzt endlich da ist. Ein großer Teil meiner Anspannung hat sich mit einem Mal gelöst, was sich auch in meinem Rücken bemerkbar macht. Bis auf ein kleines bisschen Restschmerz sind die Verspannungen weg. Auch die bleierne Müdigkeit, weg. Ich bin seit langem mal wieder fast völlig entspannt.
Jetzt warte ich nur noch auf den Anruf von meinem Steuerbüro, um zu erfahren, wann ich zum Vorgespräch darf.
Und wie gesagt: Vielen Dank, für’s Daumendrücken. Es kommt an.  🙂

Regenlauf – Plagegeister

Ich hatte sie wohl vergessen:
Die hochfrequenten Plagegeister, für die das feucht-warme Klima in den Tümpeln der Waldau das Paradies darstellt.
Mücken. Myriaden von Mücken. In der Nähe der Streuobstwiesen und Gräben um den Annaberger Hof ist es besonders schlimm. Natürlich habe ich ebenfalls vergessen mich einzusprühen.
Auf dem Weg, den ich um den Annaberger Hof eingeschlagen habe, mache ich jedenfalls wieder kehrt, weil es mich einfach stresst, ständig dieses hochfrequente Summen im Ohr zu haben, wenn sie wieder im Anflug sind.
Außerdem spüre ich, dass sie schon (durch die Hose!) an meinen Waden hängen.
Wenn das so weiter geht, brauch ich gleich eine Bluttransfusion.

Zurück im Wald (weniger Tümpel, weniger Mücken) geht es schon besser.
So verkürzt sich zwar die Strecke um ein Drittel, da ich aber nur des Laufens wegen laufe und nicht irgendeinen Wettkampf im Nacken habe, macht das nichts und ich genieße den Lauf trotzdem.
Ich lasse mir viel Zeit.
Sehr angenehm, einfach so vor sich hin zu traben.
Wunderbar entspannend.
Ich denke, nach dem Firmenlauf können mir weitere Wettkämpfe gestohlen bleiben.