Mich muss man erleben:
Als ich vom Vorstellungsgespräch komme, schalte ich endlich mein Fahrtenvermittlungsgerät ein, ein Samsung Galaxy. Nach fünf Minuten vermeldet das Gerät eine Nachricht: Du hast am 10.03.2015 an der Esso Reuterstraße getankt und nicht bezahlt. Die Mitteilung kommt von der Zentrale, nur kann ich nicht sehen, wie alt sie ist. Ich rufe an, mir schwant böses. Wie erwartet ist die Nachricht schon älter, vom 16. März, da war ich außer Landes. Ein Anruf bei der Tankstelle bestätigt meine Befürchtung: Strafanzeige wegen Tankbetrugs.
Doch die Dame ist freundlich, wie ich auch. Ich fahre zur Tankstelle, um meinen Deckel zu bezahlen. Erfahre, die Dame hat bei der Polizei ihren eigenen Sachbearbeiter. Normalerweise könnte alles den kurzen Dienstweg gehen, doch ist besagter Herr heute nicht im Dienst. Sonst wäre der Fall ohne großen Bohei im Schredder gelandet, es existiert nämlich noch kein Aktenzeichen. Die Vertretung jedoch ist unwillig und nicht in der Lage, die Papiere zu durchforsten und erklärt, wir mögen warten bis die Post mit dem Aktenzeichen da ist (genau das will ich vermeiden, wegen dem BKA), dann könne die Dame von der Tankstelle die Anzeige schriftlich zurück ziehen.
Diese erklärt mir die Situation, worauf ich ihr von der Sicherheitsabfrage des BKA berichte und feststelle, dass sich eine Strafanzeige nicht so gut im Lebenslauf macht.
Als ich sie eine halbe Stunde nach verlassen der Tanke nochmals anrufe, um nach der Telefonnummer der Dienststelle zu fragen (vielleicht bewegt man sich ja, wenn man weiß, dass es um meine Bewerbung geht), hat die Dame von der Tankstelle bereits eine Erklärung meiner Situation, per Mail, an den Zuständigen geschickt. Ich hoffe einfach mal, bis Mittwoch eine positive Nachricht zu erhalten, sonst werde ich beim Nachhören um den Bewerbungsstand beim BKA einfach im Vorfeld erklären, was Sache ist.
Shit happens. Mir wird jedenfalls nicht langweilig.
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Vorstellung
Oha! Heiße Phase. Vorstellungsgespräch bei der Behörde. Anhängend ein Reiskostenantrag. Was ich für fünf Kilometer Anfahrt wohl berechnen kann? Fünfhundert Euro?
Vom Streuben
Um halb zwei steige ich endlich in die Droschke. Doch wer denkt, ich brause los, Geld zu verdienen, der liegt falsch. Erst mal fahre ich zur Post. Die Bewerbung wird auf die Reise geschickt. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Danach fahre ich in die Stadt. Das Schuhhaus „Gut zu Fuß“ hat angerufen, meine bestellten Schuhe sind angekommen. Ich hole sie ab, bin begeistert, wie hübsch inzwischen Gesundheitstreter aussehen. Der blaue Himmel vom Morgen hat sich gewandelt, so streife ich durch die inzwischen nassgraue Stadt. Och, so was! Noch ein Schuhladen. Und, was für ein Zufall, noch ein Paar Schuhe, das mir gefällt. Reduziert. Gekauft. Zwei Paar Schuhe an einem Tag. Das gab es bei mir noch nie. Ich wage zu behaupten, eine der Schuhärmsten Frauen überhaupt zu sein. Kaufe ich doch sonst nur Schuhe, wenn unbedingt notwendig. Es gibt nur eine Erklärung, für dieses Geldausgeben obwohl kein neues rankommt. Ablenkung.
Es geht mir sowas von auf den Zwirn, dass ich immer noch diese Konzession an den Hacken hab. Dass ich mich immer noch mit dem ganzen Brimborium drum herum befassen muss. Dieses in der Luft hängen, nicht wissen, wann ich endlich kräftig ausatmen darf und sagen:Endlich Schluss. Der Vater des Käufers ist jetzt im Rennen. Er hat versprochen, mir Mittwoch eine konkrete Antwort geben zu können, ob es Geld von der Bank gibt oder nicht. Er sollte sich eilen. Die Aktivierung von Papas Kumpel werde ich nicht zurücknehmen. Legt morgen einer Geld auf den Tisch, ist die Konzession weg. Ich hab die Faxen dicke. Warum soll ich immer auf andere warten?
Farbe bekennen
Nachdem ich nun Stunden mit meiner Bewerbung zugebracht habe, ist sie endlich fertig und ich zufrieden.
Bei Carthaus noch habe ich noch flux eine Bewerbungsmappe gekauft. Sie ist nicht langweilig weiß, grau oder schwarz. Nein, in magenta werde ich auf den Schreibtisch schweben. Irgendwie muss man sich von der Masse abheben.
Wieso also nicht bei einer Behörde, mit einer magentafarbenen Mappe bewerben?
So findet man mich unter den anderen Bewerbern immer wieder 😉
Wenn schon nicht Hochschulabschluss oder Studium, so werde ich auf jeden Fall durch Farbe bestechen.
Prioritätengerangel
Da sitze ich. Mit meiner Bewerbung.
Seit Stunden vor der gleichen Seite, des Personalbogens. Inzwischen zig mal ausgedruckt. Weil mir immer irgendwas nicht passt, oder wenn es mir gefällt, ich mich verschrieben habe.
Gar nicht so leicht.
Um die Synapsen zu lockern, ein Gedicht geschrieben. Unglaublich, wieviel leichter das fällt,
im Gegensatz dazu, einen VORDRUCK auszufüllen, der Menschen ohne Hochschulabschluss und Studium
scheinbar nicht kennt.
Aber: Alles Gemaule nützt nichts. Ich knie mich wieder rein.
Mal was anderes
Die Kriegerin verkündet, heute sei HITT (High Intensity Training) bei Frank angesagt. Ich bin ehrlich. Das ist etwas, das mir überhaupt keine Freude bereitet. Somit fällt die Entscheidung leicht. Gegen das Cycling Training, stattdessen für den Norbekov und für eine anschließende Meditation. Mir steht der Sinn nach Ruhe. Habe ich die Tasche halt für morgen gepackt. Schließlich bin ich Montag, Dienstag, Mittwoch auch beim Cycling.
Nächste Änderung: Es war geplant, heute Abend bei den Schwiegereltern zum Essen aufzuschlagen. Das haben wir auf Mittag verschoben (geht ja, wegen des abgesagten Trainings). Das wiederum bedeutet, dass ich mich am Nachmittag ganz meiner Bewerbung widmen kann, statt das auf den Abend zu legen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die innere Unruhe auf einen Schlag verschwunden ist. Das nennt man wohl Bauchgefühl.
Bocklos
Mit dem Aufstehen fängt es an, zieht sich über das Frühstück, die Morgengymnastik, die Meditation, Tasche packen, Cycling Kurs. Ich habe keinen Bock irgendwas zu tun. Auf der anderen Seite ist da wieder diese Unruhe. Wohl, weil weiß, die Bewerbung liegt im Büro und will vorbereitet werden. Im Personalbogen werden Sachen gefragt, die ich nicht habe. Klar, der Personalbogen ist ja für alle. Von der Klofrau bis zum obersten Leiter. Nach meiner Promotion wird gefragt, nach Ehrungen,
Ich habe schon überlegt, kräftig zu fantasieren.
Name: Jean D’arc
Ehrungen: Heilige
Bestimmt werde ich dann eingeladen. In die weiche Zelle, in der statt des Bademantels eine Habmichliebjacke hängt.
Erste Hürde
Die Behörde, bei welcher ich mich beworben habe, wünscht meine schriftliche Bewerbung, um meine Qualifikation näher zu prüfen.
Ich bin einen Schritt weiter 🙂
Bewerbung
So, die Bewerbung (die erste?) ist raus. Lief über ein Online Formular, so kam mein hübsches Konterfei erst mal nicht zum Einsatz. Muss eben so gehen. Welche Behörde möchte ich immer noch nicht sagen. Das verrate ich erst, wenn ich weiß, ob man mich nimmt oder nicht. Aberglaube? Vielleicht.
Jetzt heißt es Daumen drücken, dass man entscheidet, auch meine schriftliche Bewerbung sehen zu wollen. Wer also Daumen frei hat: Bitte drücken sie jetzt!
Rotation
Meine Energiekugel bewegt sich. Ich habe ein Stellenangebot gefunden. Fahrerin, für ein Amt. Ich erfülle alle Anforderungen. Der Herr Gemahl holt die private Droschke. Neue Fotos müssen her. Gut, dass ich die Online Bewerbungen von vor vier Jahren archiviert habe. Die werden überarbeitet und gehen noch an diesem Wochenende raus. Bewerbungsschluss ist der 12. Januar. Energie!