Weiberfastnacht. Ich fahre die Nachtschicht. Beschließe, mich einzulassen, auf das Treiben, das um mich herum sein wird. Also her mit der Kostümage.
Fahrt um Fahrt fresse ich Kilometer. Meine Fahrgäste sind allesamt friedlich und nicht volltrunken, bis zum Pupillen Stillstand. Eine angenehme Schicht, befinde ich am Ende.
So dürfte es meinetwegen zwei, drei mal die Woche sein.
Archiv für den Monat Februar 2017
Ein schöner Glaubenssatz
Er begleitet mich schon lange:
Der Gaubenssatz >>Es ist immer jemand da, der auf mich aufpasst<<
Und er hat sich heute wieder bestätigt. Das Universum beschützt mich.
Es ist wieder Seminarzeit. Fröhlich reise ich nach Bad Soden. Nachdem ich die gemietete Wohnung bezogen habe, fahre ich, aufgrund der Parkplatz Situatiom, mein Auto zum Ramada Hotel. In der Straße gibt es kostenfreie Parkmöglichkeiten. Schon mal da, suche ich die Bar des Hotels auf, in der Annahme heute schon bekannte Gesichter zu sehen. Ist aber nicht.
Ich poste was im Fratzenbuch und bekomme die Nachricht, dass ich möglicherweise umsonst warte. Das Seminar finde in Wiesbaden statt.
Ein Lachen entflieht meiner Kehle. Ein sehr herzhaftes.
Was soll ich sagen? Gut möglich, dass es so besser ist. Denn, wer weiß, auf was ich mich, mit ein paar Gläsern Rotwein, wieder eingelassen hätte. Vorausgesetzt, das Gegenüber, wegen dem ich letztlich noch Schmerzen litt, wäre auch nicht straight genug gewesen. Oder, oder, oder… Eskalation. Auch möglich. Jetzt sitze ich hier. Es ist ruhig. Die Wohnung ist toll. Und zwanzig Minuten Fahrzeit sind auch nicht die Welt. Alles gut, so wie es ist.
Danke, dass, wer auch immer, auf mich acht gibt. 🙂
Finger weg
Eins ist mal klar: Es gibt eine Sorte Fahrgast, die eine Art allergische Reaktion hervor ruft.
Erhöhte Grundspannung. Ready to rumble.
Und es läuft immer gleich ab:
Fahrgast steigt ein, meist betrunken (was nicht stört), miefend nach billigem Fusel und bricht die Ansage, wo es hingehen soll, scheinbar, peinlich berührt ab. In dem Moment weiß ich schon, es soll entweder ins Laufhaus oder einen Club gehen. Schließlich rückt Fahrgast dann doch mit seinem Wunschziel raus (ich sollte recht behalten) um dann während der Fahrt ungefähr 20-30 mal zu versichern, wie gut ich ihm gefalle. „Prima, ich mir auch.“ist meine Standard Antwort. Und er spult weiter seine Platte ab.
Ungefähr auf der Hälfte des Weges kommen die Tatschehändchen. Die Grundspannung der Chauffeurin, nämlich mir, erhöht sich. „Finger weg.“ kommt dann gefährlich leise über meine Lippen und die Temperatur in der Droschke fällt dramatisch ab.
Zack, als hätte Fahrgast sich die Finger verbrannt, lässt er dann die Finger wieder bei sich. Sein Glück. Ich bin bereit, sie ihm zu brechen.
Trinkgeld gibt’s dann auch keins. In dem Fall verzichte ich auch gerne drauf.