Ich bin zurück. Zurück in der Familie. Zurück im Universum, im Fluss des Tao, zurück bei Gott.
Dreißig Jahre hatte ich ihn abgelehnt. Also, so richtig. Ich hatte mich abgewandt und gesagt, wenn er mich nicht liebt (was für mich aufgrund dessen, was mir widerfuhr, vollkommen klar war), dann hat mich vielleicht der auf der anderen Seite lieb.
Spiritismus, Voodoo (ja, das mit den Nadeln und den Püppchen)und andere Dinge, die man ausprobieren kann. Und das nicht nur während der Jugend, sondern auch noch im Erwachsenenalter.
Nun trug es sich bekanntermaßen zu, dass ich mich dem NLP zuwandte. Bei der ersten Veranstaltung, die ich besuchte, im Oktober letzten Jahres, lernte ich diese kleine Frau kennen. Rigatoni, Kriegskind aus Eritrea. Wir saßen auf ihrem Balkon, in unserem Hotel, tranken Wein und erzählten uns unsere Lebensgeschichten, die völlig contraire waren. Bis hierher. Denn seither sind wir wie Schwestern. Trotzdem, ihr Gerede über „ihren“ Gott und den Glauben und bla, bla, bla…. Was ging mir das auf die Nerven. Aber ich mochte sie als Person, also Schwestern. Seither haben wir unsere Seminare gemeinsam besucht (und glaubt mir NLP hat ganz viel mit Liebe und der Verbundenheit mit dem Universum und der Göttlichkeit zu tun, als man denkt). Jetzt machen wir uns gemeinsam Selbstständig. Aber zurück zu mir und diesem Gott:
Schon vor dem Master hatten wir entdeckt, dass Nick Vujicic nach Oberhausen kommen würde. Da wollten wir hin.
Der Master war vorbei, wir besuchten noch ein paar Leute in Österreich, dann ging es heim und Herr Vujicic war vergessen. Am Tag der Veranstaltung jedoch, bekam ich von meinem Telefon eine Erinnerung und ich rief an, um Karten zu ordern. Es gäbe keine mehr, nur noch VIP Tickets. Just in dem Augenblick, da ich fragte, was ich dafür berappen müsse, kamen zwei Tickets Retour, die ich sofort kaufte (die waren echt günstig). Ich rief meine kleine Schwester an und wir brausten nach Oberhausen.
In der Arena:
Eine Band spielt auf, ziemlich rocklastig. Ich höre die Texte und denke bei mir, dass das irgenwie religiös klingt. Egal, ich will Vujicic sehen und hören. Dann kommen zwei andere Sprecher. Sie berichten, wie Gott in ihr Leben kam. Währendessen gehen wir rauchen. Inzwischen weiß ich, dass die Veranstaltung von diversen Kirchengemeinden organisiert wurde (egal, ich will Vujicic sehen, alo bleibe ich.).
Dann endlich, Vujicic. Der Mann ist echt unglaublich. Und was er erzählt auch. Er berührt das Silviaherz. Denn er spricht von dem, was mich seit langer Zeit peinigt: Unerfülltheit. Gegen Ende seines Vortrags, bietet er an, mit jedem zu beten, der vor die Bühne kommt um die Liebe, das Licht und Gottvwieder in sein Leben zu lassen. Menschen strömen von den Tribünen runter, zur Bühne. Und ich sitze da.
Erinnert sich jemand daran, wie es war, wenn man als Kind was verbockt hat und das dann dem Papa sagen muss? Ja? Dann weiß man, wie ich mich in diesem Moment fühle. Ich habe keine Traute. Und dann beugt sich dieser Mann ohne Gliedmaßen auf seinem Tisch nach vorne und sagt:
„Vielleicht traust Du Dich nicht alleine. Dann schau zu Deinem Nachbarn und sag: Heeeeyyyy! Ich trau mich nicht, geh bitte mit.“
Ich blicke nach rechts, da sitzt little Sister. Und ich:“Heeeyyy…“ Sie packt mich bei der Hand und gemeinsam mit, ich weiß nicht wievielen, anderen stehen wir da unten. Und ich weine. Ich bin erleichtert. Und ja, ich bete. Es ist ein schönes Gebet, was der Gliedmaßenlose da spricht.
Und was hat sich seither verändert?
Alles und nichts. Ich bin wieder ein Ganzes. Erfüllt. Zu viel essen: kein Bedarf. Zu viel trinken: Kein Bedarf. Mit mir alleine sein: Kein Thema mehr. Und nicht, weil ich es mir vorgenommen hätte. Nein, das nagende Gefühl, dass etwas fehlt ist weg. Ich muss keine Lücke mehr füllen.
Ich erkläre es mir so:
Als ich vor langer Zeit Gott (das Universum, dem Urgrund) entsagte, wies ich einen Teil meiner Selbst ab. Inzwischen bin ich von der Doktrin der Kirchen weit weg. Gott ist für mich kein Mann mehr mit Bart, der strafend den Finger hebt. Gott ist für mich alles. Einfach Energie. In uns, um uns. In jedem Ding, jedem Lebewesen, in der Luft, sogar im Vakuum. Ich hatte mich dieser Energie verschlossen. Jetzt darf sie wieder durch mich hindurch fließen. Das fühlt sich sehr gut an.
Und mal sehen, was jetzt der Herr Hashimoto macht 😉
Auf die Göttlichkeit, in jedem Einzelnen.