Selbsterkenntnis

Erst kam die Erkenntnis. Dann die Wut. Ihr auf den Fersen, das Verständnis und damit das Vergeben.
Das  NLS Seminar in Wiesbaden ist befruchtend. Ich lerne, lerne, lerne. Zwischen den Lehr Abschnitten, Coachings. Am Samstag, nach Seminar Schluss: Provokatives Coaching.  Krümel für Krümel gebe ich meine Vergangenheit preis. Meist ohne zu lachen, wie bisher. Weglachen ist nicht mehr.
Mein Coach, ich nenne ihn Marc, ist ein starker Typ. Normalerweise provoziert man durch diese Variante ein Umdenken. Er erkennt rasch, dass erst mal alte, verranzte Emotionen raus müssen. Er reizt mich lange. „Na, kannste nicht, einfach mal alles raus lassen. Biste nicht wert, ne?“
Dann ist er da, der Punkt, an dem ich meinen Stuhl in die Ecke trete. „Ist das alles? Soll ich jetzt Angst haben?“, fragt er. Ich lasse los. Schlage zu, treibe ihn durch den Seminar Raum. Mehr Stühle fallen, als er darüber stolpert. Ich lande weiter Treffer, konzentriere mich auf Brust und Bauch. Dann fühle ich sie kommen: Raserei. Der Point of no Return. Stopp!
Ich höre auf. Atme, wie nach einem Sprint. Er nimmt mich in den Arm. Zuckerbrot und Peitsche. Draufhauen (verbal), Liebe geben. Was er vorher alles gesagt hat, steckt in meinem Unterbewusstsein. Die Denkmaschine läuft. Das ist es, worum es geht.
Als Marc aufräumt, hält er triumphierend sein Namensschild hoch. Zeigt mir die Rückseite: Die Metall Klammer zum Befestigen ist platt gehauen. Jeder Schlag galt einer Situation, in der ich so getan hatte, als machte es mir nichts aus, was mit mir geschah. Nicht zu mir stand. Mich angepasst hatte.
Avicii’s „wake me up“ rundet das Coaching ab. Ich singe und tanze,
fühle mich großartig.
Als wir den Seminar Raum verlassen, stehen vor der Tür einige Teilnehmer. Ob wir noch leben würden, fragen sie. Es ist wohl doch etwas nach außen gedrungen. Egal. Wir gehen in Bar. Wasser soll heute mein Cocktail sein. Nach dem Coaching kein Alkohol. Später falle ich ins Bett, schlafe tief. Ich ahne nicht, wie es am nächsten Morgen sein wird.

2 Gedanken zu “Selbsterkenntnis

    • Nun, das ist ein guter Einwand, spiegelt aber nicht die ganze Wahrheit. Es kommt auf das Trauma und auf den traumatisierten Menschen an. Ich habe beim NLP Menschen kennen gelernt, die ein ähnliche Themen hatten, wie ich. Doch wenn es einer Psychotherapie bedarf, dann hat NLP da nichts verloren. Das sagt auch unser Coach.
      Für mich gesprochen, hat es prima funktioniert. Und, ich habe mich NIE persönlich angegriffen gefühlt, während des provokativen Coachings. Es ging rein um das Verhalten. Und das ist es, was es aus macht. Man weiß die ganze Zeit, der Coach ist mein Freund und so fühlt es sich auch an. 😊

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