Eigenverantwortung

Am Ablöseplatz parke ich das Taxi. Auf der Beifahrerseite ist es ziemlich eng. Die Tür geht kaum auf. Zum besseren Verständnis: Wir müssen auf dieser Seite einsteigen, das Weshalb ist Nebensache. Der Chef wartet schon, um die Abrechnung in Empfang zu nehmen. Ich berichte von dem Auto, das so blöd auf dem Platz neben dem Taxi geparkt ist und erfahre, es gehört einer Nachtfahrerin der Firma. Plötzlich kommt mir der Gedanke, dass mein Nachtfahrer so nicht ins Auto kommt. „Tja, dann hättest Du wohl anders parken sollen, so, dass Platz ist“, meint Chef. Ich dagegen.“Ja, doch ohne das Auto daneben gäbe es das Problem nicht.“
„Dann sieh mal zu, wie S. ins Auto kommt.“
Ich gehe zum Auto. Mir ist klar, ich komme auch nicht rein. Doch was tun? Mit dem Hartschlüssel öffne ich die Beifahrertür. Dann fällt mir die Zentralverriegelung ein und die Schiebetür. Durch den Spalt der Beifahrertür lange ich nach hinten, betätige den Öffner der Schiebetür, steige durch diese ein, schwinge mich auf den Fahrersitz und parke das Auto auf einem anderen Platz.
Als ich das erledigt habe, steige ich in mein eigenes Auto und rufe dem Chef winkend zu:“Ein Hoch auf den Erfinder der Schiebetür.“
„Sehr gut!“,gibt er zurück.
Schon klar: Das vorher geparkte Auto hatte keine Schuld, beziehungsweise die Fahrerin.
Das war eine nette Lektion in Eigenverantwortung und gleichzeitig in Problemlösung.
Anfangs war ich angefressen, dass Chef mich so auflaufen ließ. Jetzt sage ich danke. Und ich frage mich, ob ich nicht allzu häufig das Problem bei den Umständen suche, anstatt erst mal bei mir und meinen Handlungen zu forschen.

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