Die Silvia – Der AA – Die Lesung

Der 11. Februar 2015. Mein Käufer vermeldet, nachdem er mich lange genug hat warten lassen, dass er die Kohle nicht zusammen bekommt. Ich merke, dass ich leichte Wut empfinde. Und ich beschließe, dass ich sofort ein Erfolgserlebnis brauche.
Seit November gehe ich mit der Idee schwanger, den AA nach Bonn zu holen. Habe es immer wieder verworfen, weil der Mut fehlte. Schließlich habe ich noch nie etwas in der Art organisiert, weiß also überhaupt nicht, wie das geht. Erst mal den Autor fragen, ob er überhaupt geneigt ist und Zeit hat. Er ist und er hat.
Ich fahre zu einer Buchhandlung, die auch Lesungen organisiert, erkläre, dass ich mir Unterstützung wünsche. Ich sehe das Glänzen in den Augen, als ich erwähne, wen ich nach Bonn holen will (Der Laden ist klein, keine Kette, da macht sich das gut, wenn man sich so eine Lesung auf die Website prangen darf).
Ob der Autor was über sein neues Buch erzählt habe. „Nö, hat er nicht.“ Drei mal hakt der Typ nach. Ja, der Verlag habe ja sowieso schon Informationen heraus gegeben. Aha, denke ich, warum muss man dann mich fragen, wenn man schon alles weiß? Plötzlich ist da dieses Bauchgefühl. Mein Seismograph schlägt aus.
Ich soll meine Daten da lassen, man würde sich melden, vorher mit dem Verlag sprechen. Soso. Also, der Typ hat wohl nicht zugehört. Denn ich erklärte ja bereits, dass der Autor einverstanden und verfügbar sei. Auch, dass ich bestimmen dürfe, aus welchem Buch gelesen wird.
Wirklich auf mich eingehen will man hier nicht.
Als man zum Abschied noch freundlich für den Hinweis dankt, weiß ich, was mein Bauch mir sagen will: Dass man mich verarschen will. Man weiß nun, dass der AA kommen würde und verfügbar wäre, was braucht man da mich noch?

Anruf in der Harmonie. Ich bekomme den Saal. Im Herbst. Absprache wegen des Datums, mit dem AA. Passt. Er meint, ich solle trotzdem mal wegen einem Buchhändler schauen, wegen des Büchertischs. Mmh. Gut. Gibt ja noch mehr kleine Buchhändler in Bonn. Inzwischen wieder zu Hause, mache ich mich erneut auf, um eine Buchhandlung aufzusuchen. Jetzt kann ich sagen: Ihr dürft mitmachen. Nicht mehr fragen: Seid ihr bereit zu helfen? Neue Parameter also. Ich trete aus der Tür, in den sonnigen Vorgarten. Nebenan sehe ich meine Nachbarin, wie sie im Sonnenschein ihre Hortensien umsorgt.
DAS IST MEINE FRAU! Sie ist die Geschäftsführerin des Kinder-und Jugendbuchladens, in dem ich letztlich war. Ich frage, ob sie Lust hat, für mich die Sachen mit dem Verlag zu klären. Sprich Plakate, die Bücher zu organisieren. Und, ob Sie nebenbei auch noch Interesse hätte, den Büchertisch bei der Lesung zu machen. Sie ist begeistert, sagt sofort zu.

Alles in Allem habe ich für die Organisation eine Stunde und fünfundvierzig Minuten gebraucht. Ich habe über die Harmonie Bundesweiten Ticketverkauf (Ok, es wird wohl niemand aus Berlin anreisen, aber wir haben ja ein Umland) und Werbung, einen Saal inklusive eines Technikers und das absolut erhebende Gefühl etwas geschafft zu haben. Ohne große Ratschläge einfach meinem Bauch gefolgt zu sein und es gut gemacht zu haben.
Mir geht es blendend.

Mal eben by the way eine Lesung organisiert. Hey, und ich hatte wirklich Freude, als ich den Menschen von der ersten Buchhandlung anrief, um mitzuteilen, für mich brauche er sich nicht mehr mühen. Es sei alles organisiert. Ich hörte sein Staunen am Tonfall, das noch steigerungsfähig war, als er vom Veranstaltungsort hörte. Ich darf Werbematerial bringen, sobald ich es habe. Was ich auch tun werde. Why not?

Für mein erstes Mal war das fantastisch!

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