Um 8.30 Uhr geht’s los, Richtung Arrecife, Aeropuerto. Alles problemlos. Außer, dass ich an der Sicherheitskontrolle „beraubt“ werde. Auf dem Röntgenbild meines Rucksacks erregt etwas die Aufmerksamkeit der Sicherheitskontrolle. Ich beginne auszupacken. Nagelfeile. „Not possible.“ Gut, sehe ich ein. Weiter. Mein Schlüsselbund. Der Kontrolleur hält ihn mir vor die Nase : ¡Esta una Arma! Er schaut mich an, kann scheinbar nicht glauben, dass ich, die Frau im Kleid einen kleinen Totschläger am Schlüsselbund trägt. Er friemelt das Teil vom Schlüsselring, geht damit zu seinem Kollegen. Zeigt gibt ihm das Teil, zeigt auf mich. Er kann das irgendwie nicht überein bringen. Ist das so ungewöhnlich? Ich hatte das Teil völlig vergessen. Er ist jedesmal mit geflogen, nie hat sich wer daran gestört. Nun ist er weg. Er war das Geschenk einer Freundin. Gedacht zur Verteidigung, nicht um ein Flugzeug zu kapern. Ich hab einen kleinen Waffenschein, darf sogar solche Waffen mit führen. Aber nicht im Passagierraum. Ich werde mir einen neuen zulegen. Basta.
Am Gate merkt man gleich, wohin der Flug geht. Eine ältere Dame, wagt sich nicht ganz hinten anzustellen. Da sind unsere „Reisepolizisten“ in Form der anderen Reisenden aber ganz schnell dabei, ihr zu erklären, wie das funktioniert. Als wenn es nicht völlig schnurz ist, ob man draußen steht oder zwei Minuten länger im Flieger auf den Start wartet.
Der Flug ist schnell rum. Ich versenke mich in Altmann’s „Der Preis Der Leichtigkeit“. Die geistigen Flatulenzen meiner Mitreisenden bleiben mir so erspart, ich bin geistig in Vietnam unterwegs. Die gasigen Flatulenzen allerdings dringen zu mir durch. Gegen die Waffengattung Stinkbombe ist noch kein Mittel gefunden.
Endlich gelandet, wandern wir zum Gepäckband. Es ist wirklich erstaunlich, wie übellaunig die Menschen aus dem Urlaub kommen. Braun gebrannt und Mundwinkel, wie die anzugtragende, mächtige Pfarrerstochter. Ich stehe, lächle. Morgen geht’s in den Wald. Laufen. Wald, weil Bäume habe ich in der Woche ein wenig vermisst. Die Waldbrandgefahr ist auf Lanzarote ein eher kleines Risiko 😉 Laufen, weil mir nach Laufen ist.
Der Urlaub war toll, nur zu kurz. Ich hätte gut noch eine Woche ausgehalten. Es gab viele erste Male.
Das erste Mal Lanzarote.
Das erste Mal im durch das größte Lavafeld der Erde gefahren.
Das erste Mal Albinokrebse gesehen.
Das erste Mal durch einen Lavatunnel, beziehungsweise eine Lavahöhle gelaufen.
Und ich bin froh, dass Caesar Manrique sich um die Insel gekümmert hat. Sie sieht viel weniger zerstört aus, als zum Beispiel Gran Canaria, mit all den Bananenplantagen. Auch liegt viel weniger Müll rum. Ich fliege noch mal hin.
Wie jetzt? schon wieder zurück?
Ich denke andere Länder in Jahren. Kurze Urlaubsstudienreisen sind (für mich) nur in Mitteleuropa möpa möglich.
Herzlich willkommen am Rhein, Frau Meerbothe ;-
Wie gesagt, ich hätte durchaus länger durchgehalten. Doch noch hängt mir die verdammte Droschke an den Hacken 😉