Molli – GFK –

Nach dem Training spricht mich eine Latina an. Es stellt sich raus, wir kennen uns von der Trainerausbildung in der Akademy. Sie gibt heute zum zweiten Mal den Zumba Kurs.
Ist also ein echter Frischling, so wie ich.
Als ihre Stunde vorbei ist, bin ich in der Umkleide. Und möchte auf der Stelle loskübeln. Eine Hetzerei ist im Gange, die ihresgleichen sucht.
Die Kursteilnehmerinnen zerreißen sie. Natürlich ist sie nicht anwesend. Sonst wäre es wenigstens konstruktiv.
Ich stehe da, meine Halsschlagader fühlt sich an, als platze sie gleich. Meine Schilddrüse schwirrt. In mir toben die Wölfe. Ich bin wütend.
Was ist das für eine Kackkultur, dass hier immer die Trainer so verrissen werden? Ich will was sagen, lasse es aber, weil ich merke, ich bin wieder pure Emotion. Wenn ich jetzt den Mund aufmache, wird es laut und unsachlich. Ich versuche, mich zu beruhigen.
Es klappt nicht. Je mehr ich versuche runter zu kommen umso zorniger werde ich.
Ich habe ein Bild: Verwandle mich in einen Molotov Cocktail, springe mitten in die Runde, platze und setze die Bude in Flammen. Und diesen unzufriedenen Lästertanten steht die schicke Frisur in Flammen.
Ja, das würde mir in diesem Augenblick gefallen.
Ich geh in die Sauna. Immer noch sauer.
Während des Aufguss‘ gebe ich mir selbst Empathie. Es funktioniert. Ich werde ruhiger. Nun kann ich auch den Teilnehmern mit Empathie begegnen, verstehe sogar ihr Bedürfnis.
Wenn ich die Damen das nächste mal sehe, werde ich mit ihnen sprechen.
Kühlen Kopf bewahren, wenn man diskutiert. Alles andere ist kontraproduktiv.

7 Gedanken zu “Molli – GFK –

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