Wer schreibt, sollte lektorieren. Den Satz liest mir die Dame vor, als wir wegen etwas anderem im Internet auf der Suche sind. Eher nebenbei, doch hat er sich in meinen Synapsen verfangen.
Und ich sage: Stimmt.
Ein Teilnehmer der Schreibwerkstatt von Andreas Altmann, die ich besucht hatte, schickt mir seinen Text, möchte meine Meinung hören. Ich frage, ob ich Verbesserungsvorschläge machen darf. Ich bekomme das OK und mache mich ans Werk.
Nach zweieinhalb Tagen (die ich natürlich nicht nur daran gearbeitet habe), bin ich fertig. Der Text ist nun eineinhalb DIN A4 Seiten kürzer. Ich hatte große Freude an der Arbeit. Und ganz ehrlich? Ich kann mir kaum eine bessere Methode vorstellen, Sprache zu reflektieren.
Das Lektorat ist ein feines Werkzeug für einen Schriftsteller, sich selbst zu verbessern.
Herzlichen Dank für das Anvertrauen Deines Textes, lieber Kettensprenger 🙂
Ein gutes Lektorat ist die halbe Miete! 🙂
Na, ich hoffe mal, er ist zufrieden.
Ist immer noch sein Text. Das erkennt man auch immer noch. Und es sind ja nur Vorschläge. Ob er sie übernimmt
und in welchem Maße, entscheidet ja er. Außerdem sind wir beide Laien.
Einfach nur der Liebe zur Sprache wegen 🙂
🙂
Ich empfinde Lektorieren bisweilen als anstrengend. Wir haben schon halbe Nächte gesessen und über einen einzelnen Satz diskutiert … Abgesehen davon, macht es mir aber Spaß 😉
Nächsten Monat irgendwann krieg ich wieder ein ganzes Buch auf den Tisch. Ich freu mich drauf.
Die Diskussionen sind nur ausgeblieben, weil ich den Text als PDF per Mail bekam. Während der Schreibwerkstatt hat das auch länger gedauert. 🙂
Anstrengend ist es, ja. Aber es hat was. 🙂
Ich hatte wie gesagt ebenfalls Freude dran.
Ich habe bisher nur bei einigen Texte Korrektur gelesen. Da gehts ja nur um Rechtschreibfehler und kleinere Korrekturvorschläge.
Bei Gedichten, die hier im Netz veröffentlicht werden, hätte ich ja manchmal Lust (oder sogar das Bedürfnis) wirklich zu lektorieren. Vor Jahren habe ich mal jemand auf Probleme hingewiesen – aber das wurde mir damals bisschen übel genommen.
Ungefragt traue ich mich deshalb natürlich nicht mehr, jemand Vorschläge zu machen – höchstens den Vorschlag, sich den eigenen Text mal laut vorzulesen. Dabei fallen Unstimmigkeiten im Wortfluss – oder bei gereimten Texten Reimfehler – am besten auf.
Ich schau mir Texte anderer trotzdem kritisch an und überlege Änderungsmöglichkeiten. Und wie du ja auch sagst, es sit ein gutes Mittel sich selbst zu verbessern.
Wenn Du magst, Verbesserungsvorschläge, oder Hinweise auf grobe Schnitzer, nehme ich zum Beispiel gerne entgegen. Meist fallen sie mir auf, wenn ich einen Tag später noch mal lese. Ein kleiner Hinweis auf Fehler lässt ja auch mich lernen. Vielleicht war die Person beratungsresistent 🙂
Liebe Grüße,
Silvia
Nicht jeder Schreiber ist ein guter Lektor, und kaum ein Lektor kann wirklich gut schreiben … Genau deswegen vertraut man das Lektorat auch Dritten an und macht es eher weniger selbst, oder? 🙂
Das ist richtig. Ich glaube auch nicht, dass das mit dem Satz gemeint war. Ich denke, es war so gemeint, dass Schreiber lektorieren sollten, um selbst besser im Schreiben zu werden. Mir fallen Ungereimtheiten in fremden Texten zum Beispiel eher auf, als in meinen eigenen. zum Beispiel, die Frage, was willst Du mir sagen?
Wenn ich einen Text selbst verfasst habe, weiß ich, was ich erzählen will, wenn da eine Brücke für das Leseverständnis fehlt, merke ich das bei meinem eigenen Text weniger.
Auch Renundanzen sehe ich manches Mal erst beim dritten Korrekturlesen eigener Texte.
In dem Text von anderen, bemerke ich sie meist, beim ersten Lesen.
Man wird durch korrigieren und lehren schlicht besser.
Bei mir ist das jedenfalls so. Als meine Lehrerin mich einspannte, meinen Mitschülern im Englisch-Unterricht bei eventuellen Schwierigkeiten zu helfen, hab ich dadurch auch noch mehr gelernt. Das ist ein toller Prozess, weil man die Sprache aus einem anderen Blickwinkel sieht.
Ich wette, indem SIe lehren, werden Sie auch jeden Tag ein bisschen besser, oder? 🙂
Ihre Erfahrungen kann man gut nachvollziehen, so wie Sie es beschreiben. Ist bestimmt nicht verkehrt, wenn man derlei zum eigenen Nutzen einsetzen kann. 🙂
Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, auch Sie sind vor mir nicht sicher 😀
Allerdings bin ich zu 99% sicher, dass es sich um Tippfehler handelt, deshalb sag ich nix 😉
Herzlichst tuepflischiesserig,
Ihre Silvia Meerbothe
Immer gerne und herzlich willkommen. Manches Mal liegt es aber auch einfach an der Müdigkeit … 🙂
Das ist das eine Prozent, das zu den Hundert fehlt. Ist so klein, dass ich es nicht erwähnenswert fand. Ist untern Tisch gefallen 😀
🙂
—eigenen. Zum Beispiel (großes Z)
„In dem Text von anderen bemerke ich sie meist beim ersten Lesen.“ (Kommas)
Tuepflischiesser at work 😉
Gleich mal selbst korrigieren.
😀
Das Lektorat kann länger dauern, oft sehr lang, zu lang…man muss aufpassen, dass man einen tollen Originaltext nicht zu Tode lektoriert!
Liebe Morgengrüße
vom Lu
Ja, ich habe mir das immer wieder gesagt, während ich dabei war. Doch ich glaube, ich habe den Text mit Liebe behandelt. Auch weil ich Text und Autor mag 🙂
Wunderbar!
Alles klar! 🙂
Aufpassen muss ich trotzdem. Ich bin halt IMMER sehr intensiv, wenn ich Freude an etwas habe oder etwas genieße. Da schieße ich leicht über’s Ziel hinaus 🙂
Einen wunderschönen Sonntag für Dich, Lu!
Herzlichst,
Die Silvia
Diese, deine allmächtige und fast immer vorhandene Lebensfreude ist etwas ganz wundervolles bei dir…
und manchmal steckt sie mich (sogar) an *lächel*
und dann werden meine Sorgen(Püppchen) NOCH winziger als sonst *g*
Herzlichen Dank dafür und liebe Sonntagsgrüße
vom fröhlichen Lufreund
Hach Lu! Vielen Dank für die Blumen:-) Ich lächle, während ich lese. Schon schön, auf die Art wahrgenommen zu werden.
Herzlichst in Deinen Sonntag grüßt,
Silvia
So generell mal … Es ist schwer bis unmöglich, sich selbst zu lektorieren/korrigieren. Wie du schriebst, du weißt bei deinen Texten, was du sagen willst. Man ist dazu irgendwann hausblind. Man kann die eigenen Texte x Mal lesen, und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Da hilft selbst das laute Sprechen von Texten oft nicht mal mehr.
Dazu aber kann ein guter Schriftsteller ein schlechter Lektor sein, oder umgekehrt, ein Lektor (und sei er als solcher noch so gut) kann oft selbst keiner eigenen Texte zusammenbringen, trotz Sprachverständniss.
Im großen und ganzen aber, ist es immer lehrreich, wenn man sich mit Texten (welcher Art auch immer) befasst. Lesen hat schon immer der Dummheit geschadet, und das gilt noch mehr, wenn man sich so intensiv mit Texten befasst, wie beim Lektorieren.
Ich gehe das immer in Teilschritten an. Einmal Grammatik/Rechtschreibung/Interpunktion, dann Logik/Syntax. Das wiederhole ich so oft, wie ich es für nötig halte. Wobei ich am Ende immer das Gefühl habe, doch noch irgendwas übersehen zu haben. Und einen guten Lektor macht aus, dass er den Text nicht zu seinem Eigentum macht. Ich hatte auch schon ein Buch auf dem Tisch, bei dem ich die Flügel gestrichen habe. Das wäre ein komplettes Umschreiben gewesen, und da bin ich dann draußen. Sowas passiert, wenn Autoren meinen, sie müssen ein Buch nach dem anderen raushauen, um das eigene Ego zu bedienen, statt das Kind reifen zu lassen. Mich gruselt es immer, wenn ich sehe, was sich bei Amazon unter den Selfpublishern so Autor oder gar Schriftsteller (!) nennt.
Lektorieren kann auch zur „Sucht“ werden. Ich makiere beim Lesen von Büchern auf dem Kindle wie in einem Automatismus gefangen Fehler …
Du hast absolut recht. Und doch behaupte ich, zu sehen, wenn mein eigener Text „Schnitzer“ beinhaltet. Allerdings muss ich immer ein, zwei besser drei Tage dazwischen lassen, um Abstand zu meinem Text zu bekommen. Quasi als Fremder lesen. Sicher wird mir nicht so viel auffallen, wie einem Lektor, doch manches schon.
Bedenke: Ausnahmen bestätigen die Regel 😉
Doch, hast Du grundsätzlich recht.
Liebe Grüße,
Silvia
Jain 😉 Das mag bis zu einem gewissen Volumen funktionieren. Schreib mal ein Buch, mit über 300 Seiten, und versuche das selbst zu lektorieren … Da hilft dir aller Abstand nicht. Da wirst du dich immer wieder im Text verlaufen, und seien es am Ende nur kleinste Fehler, die du übersiehst. Ich halte es für unmöglich.
Siehe diese merkwürdiges Tests, die einmal jährlich abgehalten werden. Da geht es darum, dass Professoren fürs Deutsche selbst Diktate und Aufsätze schreiben müssen. Frag mich nicht warum genau, hat was mit dem Bildungssystem zu tun. Glaub man ja nicht, dass einer von denen das fehlerfrei schafft. Nobody is perfect, und das ist auch verdammt gut und richtig so 😀
Ja, ich sag doch grundsätzlich hast Du recht. Schreib mal ein Buch über dreihundert Seiten. Gute Idee. Versuch ich mal 😀
Hast Du mir gerade erzählt, Du seist lektoriersüchtig? 😀
Ne. Das ist eher eine Macke, ich merke schon gar nicht mehr, wenn ich das tue … also beim Lesen von Büchern.
Wenn ich nur einmal so viel auf meine eigene Schreibe achten würde … Da bin ich dann Schlampe 😉
Me, too 😀
Ein Autor schreibt. Ein Lektor lektoriert. Beides funktioniert meist nicht.
Das sagen ALLE. Und ja, es werden auch alle recht haben. Ich schrieb ja schon, dass es mir mehr ums Sprache reflektieren geht.
Es ist auch ziemlich klar, dass beides auch zeitlich nicht zusammen geht. Denn beides benötigt viel Zeit, um gut zu sein.
Liebe Grüße,
Silvia
Als Autor ist es nicht wichtig perfekt zu schreiben. Wichtiger ist es von einem Lektor gelesen und mit sanfter Hand vebessert zu werden. Es gibt nur wenige Autoren, die druckreife Manuskripte abliefern. Ich weiß von einer Lektorin, dass die oft grauselig sind und wie viel Arbeit es braucht, um daraus ein gutes Buch zu machen 😉
Grüße von Elfchen und mir