Die Gefühle mit denen ich heute Morgen erwache sind Klarheit, Bewusstheit, Selbstsicherheit. Alles aus dieser einen Erkenntnis heraus. Das ist großartig.
Die Kommentare auf meinen Post lassen mich weiter reflektieren. Danke.
Es ist enorm, worauf sich das alles auswirkt, wenn man auf das Lob und die Anerkennung anderer angewiesen ist. Sicher man macht auch Dinge für sich selbst. In vielen Bereichen aber ist man ständig auf der Jagd. Der Jagd nach Anerkennung. Und schmälert so die eigenen Chancen erfolgreich und zufrieden zu sein.
Lernt man für sich, um sich zu sagen, man hat es gut gemacht und sich dann auch gut zu fühlen, stolz zu sein, auf sein erlangtes Wissen, um im Leben davon zu profitieren, oder um eine gute Note zu bekommen und dafür gelobt zu werden?
Im Leben dann weiter:
Nimmt man ab, um sich gesund und fit zu fühlen, oder um anerkennende Blicke zu ernten und immer wieder gesagt zu bekommen, dass man toll abgenommen hat?
Ist man erfolgreich im Job, weil es einen befriedigt, gut im Job zu sein, oder braucht man Lob von oben?
Und wie ist es, wenn kein Lob mehr kommt, oder es womöglich gar nicht erst ausgesprochen wird?
Diese Liste kann ich unendlich fortführen.
Dann kommt noch eine andere Komponente dazu. Tadel. Wird man von Anfang an darauf eingestellt, dass Anerkennung von „Oben“ wichtiger ist, als das eigene gute Gefühl und wird dann auch noch nieder gemacht, wenn es nicht so gut läuft, ist das ein gutes Rezept einen abhängigen Menschen großzuziehen.
Das gilt es jetzt für mich zu lernen. Sehen und fühlen, wenn ich etwas gut/richtig mache. Und mich mit EIGENLOB zu belohnen. Das auch zu fühlen.
Mich zu bestärken, es beim nächsten Mal anders zu machen, wenn es in die Hose geht, ohne mich zu tadeln oder zu verurteilen.
Echte Unabhängigkeit erlangt man durch Selbstzufriedenheit. Das heißt nicht, jegliche Kritik von sich zu weisen. Doch kann man sie unter der Voraussetzung mit sich selbst zufrieden zu sein, anders entgegen nehmen. Sie stellt keine Bedrohung mehr dar. Sie ist einfach, was sie ist. Ein Verbesserungsvorschlag und nicht mehr das Entziehen oder Vorenthalten von Lob gemischt mit Tadel.
Die Einsicht, die Erkenntnis gestern ist so groß, wenn man sie im Zusammenhang mit allem betrachtet, was war und ist. Man muss ein Stück zurück treten, um die Ausmaße zu erkennen.
Das ganze Leid des letzten Jahres hatte viel damit zu tun und es war dazu da, mich hier hin zu führen. Wieder ein Neuanfang. Passender, als zum Jahreswechsel geht’s kaum.