Die Temperatur ist angenehm, als ich loslaufe. Neun Grad. Die Waldau ist leer, den Familien ist es zu grau und zu feucht. Ich find’s toll. Meine Gedanken fließen, der Atem fließt auch. Ich höre ihn, fühle ihn, höre meine Schritte auf dem Kiesweg und auf dem Matsch der Trampelpfade. Laufen, Atmen, sein. Wunderbar!
Ich spüre, meine Energie ist zurück gekehrt. Die Zeit der Schwermut, die mich die letzten Wochen umfangen hielt, ist vorbei. Ich spüre, wie ich schneller werde, lasse es geschehen. Wozu mich zügeln? An meinen Füßen scheinen kleine Flügel zu wachsen. Leichtfüßig. Ein Hauch Euphorie stellt sich ein. Endorphine strömen. Lächeln.
Am Ende der Runde bin ich, trotz der zusätzlichen Kilos, über zehn Minuten schneller, als am Sonntag. Da es kein Trainingslauf ist, spielt es keine Rolle, fällt aber angenehm auf.
Im Cooldown bleibe ich an einem Wassergraben stehen, ein Bach hat sich gebildet. Kleine Kaskaden. Wasser murmelt. Der Wind streicht durch die kahlen Baumkronen. Ich stehe, höre meinem Atem, dem Wind und dem Wasser zu.
Schließe eine Tür in mir. Sage auf Wiedersehen. Bin. Glücklich. Das Leben ist schön.
Und endlich fallen mir die Worte für das Gedicht ein, das ich der Freundin schreiben werde.
Dieses Gefühl des befreiens beim laufen beschreibt der Gärtnergatte auch.
Ich setzte dem mein Seelenbaden entgegen.
🙂 Jeder, wie es ihm gut tut :-*
Ja.:-)