So. Nachdem ich mich gestern mit Win’s Hilfe stabilisiert habe, kann ich die ganze Geschichte etwas nüchterner betrachten. Soll heißen, ohne die Angst, dass jetzt die ganze Freundschaft in die Binsen geht.
Was mich zu Anfang sehr geschockt hat, war der Text, in dem mir mitgeteilt wurde, es (nicht ich) sei zu intensiv. Es, damit ist die Beziehung zueinander gemeint.
Der Text war fast identisch mit einer Mail, die mich vor etwas mehr als einem Jahr erreichte. Und das setzte erst Mal die gleichen Mechanismen in mir in Gang.
Aha! Ich spitzte die Ohre und habe mein Hirn eingeschaltet. Nicht einfach, mit der Verlustangst im Nacken.
Seit dem Coaching gestern bin ich eine Einheit. Ich weiß nun, woher dieses Verlassenheitsgefühl kam, das so tief schmerzt. Aus der gleichen Kammer meines Seins kommt auch das Verbundenheitsgefühl, das ich meinen Freunden gegenüber empfinde. Manchmal auch Menschen gegenüber, mit denen ich vielleicht weniger zu tun habe.
Es ist dieser Wunsch nach Verbundenheit, der mich in meinen Freundschaften so intensiv sein lässt. Ist die Verbundenheit da, lebe ich sie, mit jeder Faser meines Seins. Dann Teile ich alles. Und das ist es, das schwer zu (er)tragen ist.
Das ist es, was in den Menschen, mit denen ich viel zu tun habe, den Drang erzeugt, sich freizustrampeln.
Heute, am Tag nach dem Coaching weiß ich das. Wie oben gesagt, weiß ich auch woher, es kommt. Doch das behalte ich erst einmal für mich. Traurig und faszinierend zugleich ist es.
Und nun werde ich mich zurückhaltend um meine Freundin kümmern. Ohne sie zu erdrücken.
Mit viel mehr Verständnis, als sie vielleicht zu spüren meint 🙂
Emotionale Distanz. Das gilt auch für Freunde. Und glaub mir bitte, dass ich auch mit dieser Distanz sehr nahe bei meinen „Menschen“ bin. Und du kannst das auch sein. 🙂
Ja, ich sehe ein, dass das nötig ist. Ich bekomm’s hin. Das Coaching gestern war eine Bereicherung.
Wenn man weiß, weshalb man tickt, wie man tickt, ist das mit der Selbstbeobachtung sehr viel leichter.
Ich verstehe mich jetzt wieder mal ein Stück besser.
Siehst du, ich sagte es doch schon:
„Ich habe den Eindruck, dass du den Schlüssel schon gefunden hast und den “Weg zurück zu dir” kennst und es auch schaffen wirst diesen Weg zu gehen.“
Der Coach hat nur das zutage gefördert, was du selbst schon gestern erkannt hattest.
Also: weiter so!
Ja, Du hast recht. Ich bin halt recht nebulös unterwegs, wenn ich in so einer Krise stecke. Manchmal braucht es eben doch Unterstützung. Quasi die Taschenlampe die den Raum erhellt, damit ich den Schlüssel auch finde 😉
Krisen könnenrichtig schlimm sein, wenn man drin steckt, aber sie sind oft der einzige Weg aus der Dunkelheit ins Licht.
Sie zeigen einem die dunklen Flecken und helfen beim Wachsen; -)
Es gefällt mir sehr, wie konstruktiv du deine Ängste konsequent analysierst und angehst. Alles gute für das Loslassen und wieder Zusammenfinden mit deiner Freundin !
Danke, es wird werden.
Liebe Grüße